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Detox Spinatcurry mit Cashews und Berberitzen

Es ist soweit, die Fastenzeit steht bald vor der Tür und dafür habe ich ein tolles Spinatcurry im Schlepptau. Das Rezept durfte ich bei einem der wunderbaren Koch-Live Shows der Rosenberg Akademie kennenlernen. Wenn du Lust hast Kerstin Rosenberg, der Leiterin der Rosenberg Akademie und bezaubernde Köchin, mal beim kreieren leckerster ayurvedischer Spezialitäten über die Schulter zu blicken, kann ich dir einen der Healthy Fridays, welche die Europäische Akademie für Ayurveda in regelmäßigen Abständen kostenlos und hybrid anbietet, nur wärmstens ans Herz legen.


Hier findest du den Link zur Anmeldung:


Dieses leckere Spinatcurry eignet sich hervorragend zur Reduktion von Kapha und Ama.
Dieses leckere Spinatcurry eignet sich hervorragend zur Reduktion von Kapha und Ama.

Nun aber zum Spinatcurry. Was ist drin und warum? Für welche Konstitution und welche Zwecke eignet es sich und was bewirkt es?


Für dieses leckere Curry verwende ich frischen Blattspinat. Du kannst es aber auch mit Aubergine, Flaschenkürbis oder rote Beete zubereiten. Alle diese Gemüsesorten haben einen ähnlichen Effekt auf unser System. Was wollen wir damit bezwecken? Wir wollen Ama (Stoffwechselrückstände, Stichwort Schlacken) reduzieren, Gewebe reduzieren, ein leicht verdauliches Gericht zaubern, welches sich ebenfalls zum Fasten eignet und damit unser Kapha Dosha ausgleichen. Kapha lässt sich reduzieren in dem du die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig meidest und stattdessen die Geschmäcker


  • scharf (katu)

  • bitter (tikta)

  • herb (kashaya)


bevorzugst. Scharfe Nahrungsmittel und Gewürze haben nicht nur den Vorteil, dass sie Kapha ausgleichen, sie reduzieren auch zusätzlich Ama und regen dein Agni (Verdauungsfeuer) an. Ebenso wie der bittere Geschmack, in Sanskrit "tikta". Der bittere, wie auch der herbe oder zusammenziehende Geschmack beruhigt neben Kapha auch das Pitta Dosha. Herbe Lebensmittel und Gewürze sind zB. unreife Bananen, Mangold und Blattspinat, Granatäpfel, Kurkuma und Ingwer. Also alles, was einen zusammenziehenden Effekt im Mundraum nach sich zieht und eine Art "pelzigen Überzug" auf den Zähnen hinterlässt. Damit lässt es sich meiner Meinung nach am besten erklären.


scharf bitter herb


Warum Kapha reduzieren? Jedes Dosha hat seine Wirkmechanismen im Körper. Vorweg sei gesagt, dass es kein gutes und kein schlechtes Dosha gibt. Jedes Dosha hat seine Berechtigung und darf bzw. muss in jedem von uns veranlagt sein. Sonst könnten wir nicht leben. Probleme entstehen erst, wenn eines der Doshas aus dem individuellen Gleichgewicht einer Person kippt. Ein zu dominantes Kapha Dosha sorgt auf körperlicher Ebene zum einen für ungewollte Gewichtszunahme und Gewebeaufbau. Es sorgt für anhaltende Müdigkeit, Allergien und regt die Schleimproduktion im Körper an, was zu vermehrten Problematiken im Bereich der Atemwege führt. Erkältungen, ständig wiederkehrende Atemwegsinfektionen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Bronchitis, Diabetes, Fettleibigkeit und depressive Verstimmungen sind nur einige der Krankheitsbilder welche typisch für ein erhöhtes Kapha sind.

Zum anderen sorgt ein aus dem Gleichgewicht geratenes Kapha Dosha auf mentaler Ebene für Trägheit, Antriebslosigkeit, sozialen Rückzug, starres festhalten an Routinen, lethargischem Verhalten und Verlust der Lebensgeister.


Jedes Dosha ist im Jahreskreis zu bestimmten Zeiten auch in der uns umgebenden und uns beeinflussenden Natur dominant. Für das Kapha Dosha ist diese Zeit der späte Winter, sowie das frühe Frühjahr. Wenn das Wetter kalt, feucht und dunkel ist und das Gemüt eine gewisse Schwere in sich trägt. Genau dann ist es an der Zeit den Körper von Altlasten zu befreien und neuen Schwung in unser System zu bringen.


Wichtige Info inzwischen: Wenn man ein Dosha reduzieren - oder aber auch, wenn man ein Dosha erhöhen möchte - ist es ideal, wenn man auch die Tages- und Jahreszeiten berücksichtigt zu welchen das jeweilige Dosha präsent ist. Denn dann kann man, mit den entsprechenden Maßnahmen, gezielt daran arbeiten, ein Dosha nun zu reduzieren oder eben auch zu stärken.


Um Kapha zu reduzieren eignet sich daher die kommende Zeit am besten. Geeignetste Maßnahmen sind dazu das Fasten oder Detoxen zu Deutsch Entgiften!


Was ist nun alles drinnen in diesem leckeren Curry?

Neben Spinat, welcher die herbe und zugleich bittere Komponente abdeckt, sind noch Cashews, Kichererbsen und Berberitzen Bestandteil dieses Currys. Kichererbsen haben ebenfalls einen herben Geschmack und sind eine ideale Hülsenfrucht für Kapha Typen. Die Cashews geben dem Ganzen etwas Biss. Wenn man dieses Curry für sich allein isst zB. im Rahmen einer Fastenkur, eventuell nur um ein anregendes Papayachutney erweitert, dann tut es oft auch gut etwas zur Befriedigung des Pitta Doshas dabei zu haben, in diesem Fall geröstete Cashews, welche die kaubare Komponente in diesem Gericht darstellen. Die Berberitze gilt im Ayurveda als besonders blutreinigend und entgiftend, daher eignet sie sich wunderbar als weitere Zutat. Zusätzlich wird dem Curry noch etwas Joghurt beigefügt. Achte hier unbedingt darauf, dass du ein gutes Bio Naturjoghurt verwendest, am besten wäre Joghurt in Demeter Qualität.

Kurzer Diskurs in die vedische Philosophie. Die ayurvedische Küche ist keine vegane Küche, streng genommen ist sie noch nicht mal vegetarisch. Doch aus yogischer Sicht betrachtet, bringen alle tierischen Produkte ungemein viel Leid mit sich. Sei es durch die abartige Haltung der Tiere, das Trennen der Kälber von den Mutterkühen, Enthornungen der Kühe bis hin zur pestialischen Schlachtung der Tiere. Alle diese Umstände manifestieren sich im Fleisch und der Milch der Tiere und gehen bei dauerhaftem Konsum dieser Produkte auf unseren feinstofflichen Körper über. Dessen muss man sich bewusst sein. Kühe, welche auf Demeterhöfen gehalten werden, leben dort unter sehr guten Bedingungen und werden auch nicht enthornt.


Hier ein Link zu einem Aritkel von Demeter zum Thema Enthornung.


Es lohnt sich langfristig also zu prüfen ob und wo du Milchprodukte in Demeterqualität beziehen kannst.

An dieser Stelle sei auch noch kurz erwähnt, dass bei Verwendung von pflanzlichen Milchalternativen generell nicht dieselbe Wirkung auf den Körper zu erwarten ist, wie bei der Verwendung von ahimsa (gewaltfrei) Milchprodukten, da sie aus ayurvedischer Sicht nicht ausreichend erforscht wurden. In der ältesten, erhaltenen Schrift des Ayurveda, der Caraka Samhita, wurde nur die Wirkung von Milch- und Milchprodukten von glücklichen Kühen niedergeschrieben. Auch das sollte einem bei der Verwendung alternativer Produkte bewusst sein.

Wenn du ganz auf Milchprodukte verzichten möchtest, dann kannst du alternativ auch einen Joghurt aus Soja verwenden. Nur bitte keinen Kokosjoghurt, da dieses in diesem Fall eine srotablockierende Wirkung haben kann. Srotas sind Körperkanäle und sollten immer frei sein. Mehr darüber in einem der folgenden Blogartikel.


Hier kommt nun das Rezept:

Mengenangabe für 2 Personen


500g frischer Blattspinat

50g Kichererbsen (getrocknet)

2 EL Cashews

1 EL Berberitzen

1 TL Senfsamen

1 Knoblauchzehe

1 Daumen großes Stück Ingwer

1/2 TL Kurkuma

1 TL Currypulver

1/2 TL Steinsalz

2 EL Bio Joghurt

1/2 Bund frischer Koriander

1 TL Ghee

1 Prise Pfeffer


  1. Weiche die getrockneten Kichererbsen über Nacht in reichlich Wasser ein und koche sie am Folgetag mindestens 1 Stunde in genügend Wasser. Gieße sie ab und stelle sie beiseite.

  2. Blanchiere den Spinat.

  3. Erhitze das Ghee in einem kleinen Topf und gib die Senfsamen dazu. Warte, bis die Senfkörner anfangen zu springen bzw. eine dunklere Farbe bekommen haben. Nimm den Topf vom Herd und reibe den Ingwer und den geschälten Knoblauch hinein. Stell den Topf zurück auf die Platte, gib Kurkuma und Currypulver dazu und röste alles für paar Sekunden weiter. Gibt anschließend den Spinat dazu und salze. Gieß mit etwas Ingwerwasser oder Gemüsebrühe auf und lass das Ganze für ca. 10 Minuten köcheln.

  4. Rühre abschließend den Joghurt unter und lass alles mit geschlossenem Deckel ziehen.

  5. In der Zwischenzeit Koriander waschen und fein hacken. Cashews in einer Pfanne ohne Fett rösten. Wenn sie einen guten Duft verströmen und gut geröstet sind, füge die Berberitzen dazu und nimm die Pfanne vom Herd.

  6. Der Koriander kommt nun noch ins Curry. Kurz unterheben und mit Pfeffer und etwas Kardamom würzen.

  7. Spinatcurry anrichten und mit Nüssen und Berberitzen toppen.

  8. Wenn du dieses Gericht außerhalb der Fastenzeit zubereitest, kann du als Beilage noch Buchweizen, Gerste oder ein getoastetes Roggenbrot als Getreide servieren.

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