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Kapha Dosha ausgleichen

bei typischen Kapha Wetter frühmorgens unterwegs in Begleitung einer Kanne heißen Wassers.
bei typischen Kapha Wetter frühmorgens unterwegs in Begleitung einer Kanne heißen Wassers.

Endlich! Er ist da! Lange herbeigesehnt und nun endlich dürfen wir ihn Willkommen heißen. Den Frühling! Und mit dem Frühling, welcher im Ayurveda Vasanta genannt wird, steigt auch unser Kapha Dosha auf natürliche Weise an. Insbesondere an jenen Tagen, an denen es draußen noch etwas kälter ist und der Regen immer wieder vorbeischaut, können wir viele Eigenschaften des Kaphadoshas ausfindig machen. Da hätten wir einerseits die Eigenschaften kalt und feucht sowie die oftmals damit einhergehende Schwere und Trägheit.


Regen und niedrige Temperaturen im Frühling markieren das vorherrschende Kapha Dosha.
Regen und niedrige Temperaturen im Frühling markieren das vorherrschende Kapha Dosha.

Kapha ist das Struktur- und Stabilitätsprinzip im Ayurveda. Es besteht aus den Elementen Wasser und Erde und steht in unserem Körper für Gewebeaufbau, Immunabwehr, schenkt Ausdauer, Kraft, Erdung, Stabilität und Sicherheit. Der Sitz von Kapha ist im Kopfbereich, in der Kehle, in den Atemwegen, der Lunge, im Lymphsystem, in den Gelenken, im oberen Teil des Magens und im Herzen. Sein zugeordneter Sinn ist der Geschmackssinn, als Organe die Zunge und die Nase.


Ein ausgeglichenes Kapha glänzt also durch hohe Immunität, einen ruhigen, ausdauernden und geduldigen Geist, der am liebsten strukturiert vorgeht und nur ungern von seinen Routinen abweicht. Kapha Naturen sind überaus loyale und treue Lebensbegleiter. Sie sind diejenigen unter den Freunden, die immer ein offenes Ohr für die anderen haben. Sie sind gutmütig, reagieren besonders geduldig und besonnen und strahlen eine angenehme Ruhe und Stabilität aus.


Kapha's sind wahre Genießer und bevorzugen vor allem Süßes.
Kapha's sind wahre Genießer und bevorzugen vor allem Süßes.

Ihr Körperbau ist kräftig und stabil. Ihre Gesichtszüge sind breit und rund. Volle Lippen und große Augen sind Anzeichen für eine Kaphakonstitution die sofort hervorstechen. Ihr Haar ist dick und kräftig, oft wellig oder gelockt, mit gesundem Glanz und auch die Nägel sind dick und stabil. Sie neigen zur Gewichtszunahme selbst wenn sie wenig essen. Wobei genau dies wiederum einer Kapha Natur oftmalls schwerfällt, da Kapha Menschen Genießer sind. Sie lieben gutes Essen und insbesondere die Geschmacksrichtung süß. Die Verdauung von Kapha Menschen ist sehr träge und langsam. Der Stuhl ist gut geformt, reichlich und schwer. Sinkt also in der Toilette.

Gerät Kapha nun aufgrund ungünstiger Ernährungs- und/oder Lebensweise oder eben aufgrund äußerer Einflüsse - wie wir es jetzt im Frühling erleben - aus dem Gleichgewicht, kann sich dies auf körperlicher Ebene wie folgt zeigen.


Kapha bedeutet übersetzt Schleim. Daraus lässt sich auch gut ableiten, dass Kapha mit allen Krankheiten, die mit übermäßigem Schleim einhergehen, in Verbindung steht. Ein aus dem Gleichgewicht geratenes Kapha kann also zu Erkrankungen der Atemwege führen, wie zB. Bronchitis, Sinusitis, Heuschnupfen und anderen Allergien. Weiters ist Diabetes Typ 2 eine klassische Kapha Erkrankung.


Nachdem sich unser Kapha Dosha nun durch die in der Natur vorherrschenden Eigenschaften wie Kälte und Nässe leicht erhöht und es auch an allem anhaftet, was wir in unserem Körper über den Winter angesammelt haben, sollten wir durch ein paar wenige, aber sehr hilfreiche Maßnahmen hier eingreifen um das Kapha Dosha in seiner natürlichen Balance zu halten und den Körper beim Loslassen unterstützen.


Wie schaffen wir dies nun am besten? Natürlich in dem wir, gemäß dem ayurvedischen Grundsatz "Gegensätze gleichen sich aus!" handeln. Es gilt also der Kälte, der Feuchtigkeit, der Schwere und der Trägheit mit Wärme, Trockenheit, Leichtigkeit und Bewegung entgegenzutreten.


Wie könnte dies im Detail nun aussehen?


Generell gilt - wann immer du Einfluss auf ein Dosha nehmen möchtest, unabhängig davon, ob du es verstärken oder reduzieren möchtest, orientiere dich an der Tageszeit zu der das Dosha aktiv ist. Für das Kapha Dosha ist das der Morgen (ca. von 06:00-10:00 Uhr) und der frühe Abend (ca. von 18:00-22:00 Uhr).


Wärme, warmes, wärmendes:


  • trinke also morgens nach dem Aufstehen ein Glas heißes Wasser. Am besten aufgekocht und soweit ausgekühlt, dass du es gut trinken kannst. Damit schenkst du deinem Körper 1. Wärme und 2. die Möglichkeit sich von innen zu reinigen. Es gleicht quasi einer Dusche von Innen. Um den Stoffwechsel noch weiter anzukurbeln und Ama (Stoffwechselrückstände) zu lösen, empfiehlt es sich zusätzlich Ingwer in dein Wasser zu geben, sowie frischen Zitronensaft und etwas Waldhonig. Achte dabei darauf, dass es sich wirklich um Waldhonig handelt (er wird anders verstoffwechselt als zB. Blütenhonig) und, dass du das Wasser erst damit süßt, wenn es auf Trinktemperatur abgekühlt ist. Ansonsten erzielst du den gegenteiligen Effekt, da über 40°C erhitzter Honig Ama bildet!

  • bevorzuge warme und vor allem gekochte Speisen wie Suppen, Brühen, Tees, Kompott, Brei, Gemüsegerichte, Dal und Currys;

  • verwende wärmende und stoffwechselanregende Gewürze wie Ingwer, Zimt, Trikatu (eine Gewürzmischung aus Pippali (langer Pfeffer), schwarzem Pfeffer und Ingwer), schwarze Senfkörner, Nelke, Chilli, Pippali, Kurkuma;


Leichtigkeit, leichtes, leicht verdauliches:


  • das einfachste Mittel um Leichtigkeit in unser System zu bringen ist das Fasten. Lass daher das Frühstück aus, wenn du morgens keinen Hunger verspürst. Achtung! Tappe hier nicht in die "Gusto" Falle sondern frage dich wirklich, ob es sich um Hunger handelt. Es ist mehr als sinnvoll, dem Körper ausreichend Zeit zu geben, um die Mahlzeiten des vorangegangenen Tages vollständig zu verdauen. Dazu eignet sich intermittierendes Fasten wobei du aus einem Rhythmus von 14:10, 16:8 und 18:6 wählen kannst.

  • auch Yoga am Morgen, insbesondere ein paar Runden Sonnengruß und Kapalabhati, eignen sich um mit Leichtigkeit und einem klaren Kopf in den Tag zu starten.


Trockenheit, trockenes, trocknendes:


  • meide zu ölige und fette Speisen, sowie Milch- und Milchprodukte

  • greife zu trockenen Lebensmitteln wie zB. Waffeln aus Kichererbsen oder Linsen, Knäckebrot, Trockenobst (in Maßen), Naanbrot oder Chapati

  • meide alle schleimbildenden Getreide wie Hafer, Weizen, Dinkel, weißen Reis

  • bevorzuge stattdessen Getreide wir Hirse, Buchweizen, Gerste, Amaranth, Quinoa

  • gönn dir eine Garshanmassage mit einem Seidenhandschuh (Trockenmassage)


Bewegung:


  • bring Schwung in dein System und beginne schon Morgens mit Bewegung. Am besten du machst einen zügigen Spaziergang an der frischen Luft. Nimm dir dafür ausreichend Zeit und genieße die Bewegung in der Natur. Atme dabei tief.

  • auch Yoga ist hierfür bestens geeignet.

  • steig aufs Rad um zur Arbeit zu fahren oder drehe eine kleine Runde vor der Arbeit (oder zumindest am Wochenende)

  • egal was dir Freude macht an Bewegung - tu es!


Also worauf wartest du? Frühmorgens am besten raus in die Natur, eine Kanne heißes Wasser mitnehmen und vielleicht findest du sogar ein passendes Plätzchen für ein paar zusätzlich aktivierende Asanas.


Ich wünsche dir einen tollen und schwungvollen Start in den Frühling!

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